Produktivitäts-Apps auszuprobieren ist ja eine beliebte Beschäftigung. Besonders, wenn unsereins keine Lust aufs Produktivsein an sich hat. Das wissen die Produktivitäts-App-Produzierenden natürlich ganz genau und nutzen es gnadenlos aus.
Dagegen hilft ein richtig exotischer Tipp: Smartphone & Co. in den Schrank (oder Keller) sperren und kurz mal was anderes probieren.
Wie zum Beispiel die Bonbonglas-Methode – die ich seit einiger Zeit immer wieder mal praktiziere.
Das Prinzip ist das gleiche wie bei meisten der erwähnten Produktivitäts-Apps:
1. Aufgaben in einzelne kleine Schritte zerlegen.
2. Die Dauer schätzen.
Dann aber weiter:
3. Jede Aufgabe kommt auf ein farbiges Kärtchen (mehrere Farben, je nach Projekt, dann erkennt man den Zusammenhang besser).
4. Jetzt kommt der nicht-intuitive Teil: Wir priorisieren nicht, sondern die Kärtchen werden gemischt und es wird blind eins gezogen. Manchmal bringt es nämlich gerade der Überraschungseffekt … wenn der Grund fürs Aufschieben zu viel Routine ist.
5. Den Küchenwecker stellen (denn die elektronischen Devices sind ja weggesperrt)
6. Wenn die Aufgabe erledigt ist, das Kärtchen zerknüllen und in das Bonbonglas.
Da stellt sich gleich das gute Gefühl ein, schon richtig was erledigt zu haben.
Für empfindsame Naturen ist es auch völlig okay, den Zettel zu falten statt ihn zu zerknüllen ;)
Und, muss es unbedingt ein Bonbonglas sein? Natürlich nicht. Mit ein bisschen Suchen finden sich bestimmt hübsche “Stehrümchen” für die Done-Zettel: Großmutters Steingut-Rumtopf, die kitschige Vase in Herzform, der silberne Übertopf, der bestimmt mal teuer war, …
So, ich mache für heute Schluss. Muss jetzt in den Keller.