Neugier. Und das Bestreben, den Dingen auf den Grund zu gehen.
Ich hatte als Schülerin lange einen Traum: Ich wollte Diplomatin werden. Fremde Länder und viele unterschiedliche Menschen kennenlernen. Unglücklicherweise war das vor der Zeit des Internets und mir war nicht klar, was die Voraussetzungen sind. Ich habe die wilde Kombination aus Politikwissenschaft und Orientalistik gewählt. Später kam noch DaF (Deutsch als Fremdsprache) dazu. Zu der damaligen Zeit ein komplett neues Studienfach, immerhin mit mehr Praxisbezug.
Mit der Diplomatie wurde es dann nichts. Aber die Beschäftigung mit Sprache und die Herausforderung, exotische Schriftzeichen mit begrenzten technischen Mitteln darzustellen (Wer erinnert sich an WordPerfect?), haben meine Begeisterung für Computerwerkzeuge geweckt.
Ich entdeckte meine “nerdige” Seite und bis heute mag ich es, mit Tools zu experimentieren und fühle mich in Gesellschaft von “Techies” außerordentlich wohl.
Struktur und Kreativität
sind für mich keine Gegensätze, sondern sie sind jeweils die Voraussetzung füreinander.
Ich glaube, kein Mensch ist nur chaotisch oder nur strukturiert. Wenn man zu zweit oder zu mehreren an einem Buch arbeitet, funktioniert das nach meiner Erfahrung am besten, wenn die Herangehensweisen abwechseln: Die eine erweitert, erfindet, erschafft, während der andere dem Ganzen Struktur verleiht – und dann geht es wieder umgekehrt.
Über viele Jahre habe ich in einer Wörterbuch-Redaktion gearbeitet. Wissen über die Welt in Wissen über Wörter zu verwandeln, setzt mehr Kreativität voraus, als viele meinen.
Es setzt allerdings auch voraus, dass man mit gut mit Dokumentstrukturen zu arbeiten lernt.
Übrigens: mein Sternzeichen ist Wasserwaagefrau. Das prädestiniert mich doch geradezu dafür, Struktur und Kreativität auszubalancieren, oder? (Falls Sie sich mit Horoskopen auskennen und sich nun wundern sollten: Das Sternzeichen gibt es natürlich nicht. Es setzt sich aus den Eigenschaften zusammen, die Wassermann, Jungfrau und Waage seitens der Astrologie zugeschrieben werden.)
Das Zeitalter der Einzelkämpfer ist vorbei
Als ich zum ersten Mal das freundliche “You’ve got Mail” von AOL aus dem Lautsprecher hörte (1995 war das), war ich sofort fasziniert. Was für eine tolle Sache: sich digital vernetzen zu können, gemeinsam zu arbeiten und zu lernen. Was spielt es da schon für eine Rolle, ob jemand digital native oder digital immigrant ist.
Seit 2009 bin ich auf Twitter. Angezogen hat mich der damalige Slogan „Join the Conversation“. Dabei geblieben bin ich wegen genau dieser Möglichkeit, sich jederzeit an Gesprächen, vor allem Fachdiskussionen zu beteiligen. Ohne diese Art der Vernetzung und des Austauschs könnte ich mir meinen Berufsalltag nicht vorstellen. Nicht ohne die fortschrittlichen Medien–, Bildungs- und Wissenschaftsmenschen, nicht ohne die liebenswerten Nerds.
Vernetzung und Kommunikation:
Seit fast zwölf Jahren bin ich Mitglied bei Toastmasters. Das ist (nach eigener Definition) die größte nichtkommerzielle Weiterbildungsorganisation zur Entwicklung von Kommunikations- und Führungsfähigkeit. Die Ausbildung habe ich letztes Jahr mit der höchsten Auszeichnung Distinguished Toastmaster abgeschlossen.
Ein Netzwerk von Kolleginnen
Es gibt eine Reihe von verwandten Leistungen im redaktionellen Bereich, die ich nicht anbiete: Gestaltung, Webentwicklung, InDesign & Co., Korrektorat, Schreibcoaching, “hartes” SEO, Social Media Marketing … Aber als Teil eines lebendigen Netzwerks habe ich bewährte Kooperationspartnerinnen. Vernetzung, dazu gehört auch die Fähigkeit rasch und effizient in immer neuen Konstellationen zusammenzuarbeiten.